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Sofia Ade nach der EhrungVon der Europameisterschaft in Ungarn (11. bis 14. Mai) ist unser Vereinsmitglied Sofia Ade erfolgreich zurückgekehrt. Zusammen mit einem jungen deutschen Team hat sie sich wacker geschlagen, sowohl im Team-Wettkampf als auch im Einzel konnten Medaillen und Preise errungen werden.
Nach ihrer Rückkehr und ein wenig Erholung stand sie am heimischen Trainingsort Rede und Antwort:

"Sofia, wie fühlst du dich nun als Drittplatzierte im Einzel bei der Kendo-EM?
Klasse! Es war zwar anstrengend und aufregend, mit fortschreitender Dauer war ich auch immer nervöser geworden. Aber es lief alles gut und am Ende bin ich wirklich glücklich und zufrieden!

Du bist nach deinen Leistungen erst 2016 in den Bundeskader berufen worden und hattest erste Erfolge auf Bundesebene erzielt, so unter anderem mit der Mannschaft des KenVO (Kendoverband Ost. e.V.) den Deutschen Vizemeistertitel. Hattest du den Erfolg bei der EM 2017 auch so erwartet?
Keineswegs. Ich hatte bei den Turnieren im letzten Jahr und 2017 gute Leistungen gezeigt, schließlich bin ich auch deshalb in den Kader berufen worden. Aber was am Ende bei so einem großen Wettkampf rauskommt, weiß man nicht.

Erzähl mal, wie lief deine EM-Reise ab?
Am Donnerstag ging es von Berlin direkt nach Budapest. Und angekommen gab es auch gleich ein Training, so zum reinkommen und orientieren. Es gab zwei Hallen, in einer fand dabei das Training statt.
Am Freitag standen die Wettbewerbe des Frauen-Teams und der Junioren an. Hier bin ich mit dem Team aber im Viertelfinale gegen Ungarn ausgeschieden. Das fand ich eher enttäuschend, da war mehr drin, wir hatten ein gutes Team. Die Junioren haben sich dagegen gut gehalten und konnten zwei dritte Plätze und zwei Kampfgeistpreise erkämpfen.
Am Samstag war erstmal Pause. Aber natürlich gab es auch Training und Vorbereitung.

Und dein Einzel?
Das war dann am Sonntag. Zuerst wurden die Pools ausgelost. Ich landete recht weit hinten, so musste ich (gefühlt) ganz schön lange warten. Mit jedem Kampf, dem ich meinem eigenen näher kam, wurde ich nervöser.

Wer betreut dich dabei in so einer Situation? Dein Trainer Matthias war ja nicht mit...
Man wird da schon betreut. Da sucht man sich aus dem Team jemanden aus, der selbst nicht dran ist und einen "versorgen" kann. Und das natürlich auch möchte. In meinem Fall hat mir der Kapitän des Männerteams als "Buddy" zur Seite gestanden, sowie ein Coach. Das half schon enorm.

Und weiter?
Mit der Besetzung stiegen meine Erwartungen schon etwas. Ich hoffte auf ein gutes Durchkommen bei meinem Pool und der darauf zu erwartenden Begegnungen. Und das lief auch gut, die Kämpfe gingen schnell und endeten 2:0 für mich.

Folgt da ein Kampf auf den nächsten?
Nicht unbedingt. Kurze Pausen sind da schon dazwischen, die Anspannung blieb aber dennoch.

Damit bleibt man doch am "Ball", oder?
Ja, ich denke schon. Da hat man keine Zeit für irgendwas, da bleibt man fokussiert. Und im Viertelfinale, gegen eine Italienerin, war das auch nötig. Sie kämpfte so anders als ich es gewohnt war. Sie war kleiner als ich, aber das war völlig egal. Sie kämpfte so zurückhaltend, auf Fehler lauernd. Da durfte ich mich nicht locken lassen.

Half da auch dein "Buddy" von der Seite? Als Kapitän doch ein erfahrener Mann...
Das ist an sich schon möglich, aber schwierig. Er darf ja nichts reinrufen oder so. Vielleicht ein paar Zeichen und gut, das ist nicht so einfach, besonders wenn man selbst so angespannt ist.
Aber schließlich konnte ich mit einem schnellen Punkt, nachdem ich den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen musste, den Kampf gewinnen.

Apropos "Mann"-  wie haben die Männer eigentlich abgeschnitten?
Die waren leider nicht ganz so erfolgreich, für das Podest hat es nicht gereicht. Aber einen Kampfgeistpreis gab es dennoch.

Dann kam das Halbfinale bei dir!
Ja, gegen die Französin und Favoritin. Während ich im Pool und etwas weiter durchaus favorisiert worden war, sah das hier anders aus. Ich führte durch einen Treffer mit 1:0. Das war schon mal was, einen Punkt gegen so eine starke Gegnerin zu erzielen. Sie konnte dann wiederum einen Treffer erzielen und ausgleichen. Und dann siegte sie mit einer wirklich sehr guten Technik.

Das klingt nach viel Respekt für deine Kontrahentin, weniger nach Enttäuschung...
Ja klar, sie ist schon ungefähr 10 Jahre im Kader und bei Wettkämpfen aktiv, sehr erfahren, sehr beweglich, schneller als ich. Soweit bin ich noch nicht.

Die Französin gewann dann auch das Finale?
Ja, gegen eine Griechin. Ein schneller Kampf, aber gut. Beide standen verdient im Finale und die bessere hat gewonnen.

Und wie geht es nun weiter?
Na weiter mit Training, Lehrgängen und nationalen Wettkämpfen. Mal sehen, ob ich weiter meine Leistungen so zeigen und mich auch noch steigern kann.

Das führt dann wohin?
Vielleicht zur Weltmeisterschaft 2018 nach Südkorea. Wenn ich mich weiter im Kader bewähre und Erfolge erzielen kann, dann kann das klappen. Das wäre schon toll. Das beurteilt aber der Bundestrainer und der legt dann entsprechend fest, wer wo startet.

Um dieses Ziel zu erreichen musst du bestimmt viel trainieren und lernen!
Ja, minimal zwei mal die Woche, oft auch am Wochenende. Und dann noch spezielle und sehr anstrengende Lehrgänge sowie eventuell einige Wettkämpfe, um Erfahrung zu sammeln. Ähnlich wie bisher.

Und das klappte alles so?
Naja, mit dem Training, mit der Schule und der Freizeit ist das so eine Sache. Die Schule, ich mache gerade mein Abi, geht natürlich vor. Zum Teil habe ich auch zwischen den Trainingseinheiten gelernt und mein Schulzeug auf den Lehrgängen mitgehabt. Die Freizeit dagegen ist recht überschaubar geworden. Mit der Hilfe meiner Familie ging das alles aber schon.

Genau, Abitur! Sind da nicht gerade Prüfungen?
Richtig, ich hab sogar eine mündliche Prüfung wegen der EM verschoben.

Und? Bestanden?
Die Ergebnisse habe ich noch nicht, ich denke aber schon, das lief auch gut, vielleicht wie bei der EM..."

An dieser Stelle nochmal Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!
Weitere Informationen, Bilder und auch die Ergebnislisten sind auf der Seite des Deutschen Kendobundes e.V. zu finden (>Link hier<).

Am 15. Juli berichtete die Freie Presse zu diesem Erfolg in einem ausführlichen Bericht... (>Link hier<)

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